Kieferhöhle

Die Kieferhöhle, medizinisch als Sinus maxillaris bezeichnet, ist eine der größten Nasennebenhöhlen des menschlichen Schädels. Sie befindet sich im Bereich des Oberkiefers, genauer gesagt im Knochen des Jochbeins und des Oberkiefers. Die Kieferhöhle ist paarig angelegt, das heißt, es gibt jeweils eine auf der linken und eine auf der rechten Seite des Gesichts. Sie ist mit Schleimhaut ausgekleidet und steht über kleine Öffnungen in Verbindung mit der Nasenhöhle.

Anatomie und Funktion

Die Kieferhöhle hat eine pyramidenförmige Gestalt und ist innen hohl. Sie befindet sich seitlich der Nasenhöhle, unterhalb der Augenhöhle und oberhalb der Zahnwurzeln des Oberkiefers. Die Schleimhaut der Kieferhöhle produziert Schleim, der hilft, die Atemwege feucht zu halten und Fremdpartikel sowie Krankheitserreger aus der Luft zu filtern. Der Schleim wird durch kleine Öffnungen, sogenannte Ostien, in die Nasenhöhle abgeleitet. So trägt die Kieferhöhle zur Reinigung und Befeuchtung der Atemluft bei.

Ursachen für Erkrankungen der Kieferhöhle

Die häufigste Erkrankung der Kieferhöhle ist die Sinusitis maxillaris, eine Entzündung der Schleimhaut in der Kieferhöhle. Diese kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden. Häufig sind Infektionen mit Viren, Bakterien oder seltener Pilzen Auslöser, die meist von einer Erkältung oder einer Entzündung der Nasenschleimhaut ausgehen. Auch Allergien können die Schleimhaut reizen und zu einer Entzündung führen.

Darüber hinaus können Zahnprobleme, wie beispielsweise eine Entzündung an den Wurzeln der oberen Backenzähne, die Kieferhöhle beeinträchtigen, da die Wurzeln oft sehr nahe an der Kieferhöhle liegen. In seltenen Fällen können auch anatomische Veränderungen, Polypen oder Tumore die Belüftung und den Abfluss der Kieferhöhle behindern und somit Beschwerden verursachen.

Symptome bei Erkrankungen der Kieferhöhle

Typische Beschwerden bei einer Entzündung der Kieferhöhle sind Schmerzen und Druckgefühl im Bereich der Wangen, der Oberkieferzähne und manchmal auch der Augen oder des Stirnbeins. Die Schmerzen verstärken sich häufig beim Bücken oder bei Druck auf die Wangenpartie. Weitere Symptome sind verstopfte Nase, gelblich-grüner Nasenausfluss, Kopfschmerzen und ein allgemeines Krankheitsgefühl. Manchmal kann auch Fieber auftreten.

Bei chronischen Entzündungen, die länger als zwölf Wochen andauern, können die Symptome weniger ausgeprägt sein, aber dennoch zu einer dauerhaften Beeinträchtigung führen. In solchen Fällen kann auch ein unangenehmer Geruch aus der Nase auftreten.

Diagnose

Die Diagnose einer Erkrankung der Kieferhöhle wird in der Regel durch den behandelnden Arzt oder Zahnarzt gestellt. Zunächst erfolgt eine ausführliche Anamnese, bei der die Symptome erfragt werden. Anschließend wird die Nasen- und Gesichtspartie untersucht. Dabei kann der Arzt die Schleimhäute beurteilen und durch Abtasten Schmerzen feststellen.

Zur genaueren Beurteilung kann eine Bildgebung notwendig sein. Häufig wird ein Röntgenbild der Nasennebenhöhlen oder eine Computertomographie (CT) durchgeführt, um die Ausdehnung der Entzündung, mögliche Blockaden oder andere Veränderungen in der Kieferhöhle sichtbar zu machen. In manchen Fällen wird auch eine Nasenendoskopie eingesetzt, bei der ein dünnes flexibles Instrument in die Nase eingeführt wird, um die Schleimhäute direkt zu betrachten.

Behandlung

Die Behandlung einer Entzündung der Kieferhöhle richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad der Erkrankung. Bei einer akuten Sinusitis, die meist durch Viren verursacht wird, steht die symptomatische Behandlung im Vordergrund. Dazu gehören abschwellende Nasensprays, die helfen, die Nasenwege zu öffnen und den Abfluss des Schleims zu erleichtern. Schmerzmittel können Schmerzen und Fieber lindern.

Sollte eine bakterielle Infektion vorliegen oder sich eine solche entwickeln, kann der Arzt ein Antibiotikum verordnen. Es ist wichtig, die Antibiotikatherapie genau nach Anweisung durchzuführen, um eine vollständige Heilung zu gewährleisten.

Bei chronischen Entzündungen oder wenn anatomische Veränderungen den Abfluss behindern, kann eine operative Behandlung notwendig sein. Dabei wird meist eine sogenannte Sinusoperation durchgeführt, bei der die Belüftung der Kieferhöhle verbessert wird. Diese Operationen erfolgen häufig minimalinvasiv mittels Endoskopie und haben das Ziel, die Schleimhaut zu entlasten und die Öffnung zur Nasenhöhle zu erweitern.

Nachsorge und Prävention

Nach einer akuten Entzündung ist es wichtig, die Nase regelmäßig zu spülen, um Schleim und Krankheitserreger zu entfernen. Dafür eignen sich spezielle Nasenspülungen mit Kochsalzlösung, die in der Apotheke erhältlich sind. Auch das Vermeiden von Reizstoffen wie Rauch und Staub kann helfen, die Schleimhäute zu schonen.

Bei chronischen Beschwerden sollte eine regelmäßige Kontrolle durch den Arzt erfolgen, um Verschlechterungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Eine gesunde Lebensweise mit ausreichend Flüssigkeitszufuhr, ausgewogener Ernährung und Vermeidung von Stress stärkt das Immunsystem und kann dazu beitragen, Entzündungen vorzubeugen. Außerdem ist es wichtig, Erkältungen und Allergien frühzeitig zu behandeln, um eine Ausbreitung der Entzündung auf die Kieferhöhlen zu verhindern.

Wann zum Arzt?

Ein Arztbesuch ist ratsam, wenn Symptome wie anhaltende Gesichtsschmerzen, Druckgefühl im Bereich der Wangen, verstopfte Nase mit gelblich-grünem Ausfluss oder anhaltendes Fieber auftreten. Besonders wenn die Beschwerden länger als zehn Tage andauern oder sich verschlimmern, sollte eine medizinische Abklärung erfolgen.

Auch bei wiederkehrenden Entzündungen der Kieferhöhle oder bei chronischen Beschwerden ist eine ärztliche Untersuchung wichtig, um mögliche Ursachen zu klären und eine geeignete Behandlung einzuleiten.

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn zusätzlich Sehprobleme, starke Schwellungen im Gesicht oder neurologische Symptome wie Sehstörungen oder Lähmungen auftreten, da dies auf schwerwiegendere Komplikationen hinweisen kann und eine sofortige medizinische Versorgung erforderlich macht.

Die Kieferhöhle ist eine wichtige Nasennebenhöhle im Oberkieferbereich, die zur Reinigung und Befeuchtung der Atemluft beiträgt. Erkrankungen der Kieferhöhle, vor allem Entzündungen, können unangenehme Beschwerden verursachen, sind aber meist gut behandelbar. Eine frühzeitige Diagnose und angemessene Therapie sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität zu erhalten. Eine gesunde Lebensweise und die Vermeidung von Risikofaktoren können helfen, die Kieferhöhle gesund zu halten.

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