Plombe in der Zahnmedizin
Eine Plombe ist ein zahnärztlicher Fachbegriff für eine Füllung, die zur Behandlung von kariösen Defekten (Zahnkaries) oder anderen Zahnschäden verwendet wird. Sie dient dazu, den durch Karies entstandenen Hohlraum im Zahn wieder zu verschließen, die Zahnsubstanz zu stabilisieren und weitere Schäden zu verhindern. Der Begriff Plombe wird häufig synonym mit „Füllung“ verwendet.
Ursachen für die Notwendigkeit einer Plombe
Zahnkaries ist die häufigste Ursache für die Notwendigkeit einer Plombe. Karies entsteht durch Säuren, die von Bakterien im Zahnbelag (Plaque) produziert werden. Diese Säuren greifen den Zahnschmelz und das darunterliegende Zahnbein (Dentin) an und führen zu einer Zerstörung der Zahnsubstanz. Wenn die Karies unbehandelt bleibt, kann sich der Defekt vergrößern und Schmerzen sowie Entzündungen verursachen.
Neben Karies können auch andere Ursachen wie kleine Zahnfrakturen, Abrasionen (durch mechanische Abnutzung) oder Erosionen (durch chemische Einflüsse, z. B. Säuren aus Lebensmitteln) eine Plombe erforderlich machen. Ziel ist es immer, die Zahnsubstanz zu erhalten und den Zahn funktionstüchtig zu machen.
Materialien für Plomben
Es gibt verschiedene Materialien, die für eine Plombe verwendet werden. Die Wahl des Materials hängt von der Größe des Defekts, der Lage im Mund, ästhetischen Ansprüchen und individuellen Faktoren ab.
Amalgam
Amalgam ist eine silberfarbene Legierung aus Quecksilber und verschiedenen Metallen. Es zeichnet sich durch hohe Haltbarkeit und Festigkeit aus und wird vor allem für Füllungen im Seitenzahnbereich verwendet. Aufgrund von ästhetischen Nachteilen und Umweltbedenken wird Amalgam heute jedoch nicht mehr eingesetzt.
Komposit
Komposit ist ein zahnfarbenes Kunststoffmaterial, das mit feinen Glas- oder Quarzpartikeln verstärkt ist. Es bietet eine gute Ästhetik, da es farblich an den natürlichen Zahn angepasst werden kann. Kompositfüllungen sind besonders im Frontzahnbereich beliebt, werden aber auch im Seitenzahnbereich eingesetzt. Das Material wird schichtweise eingebracht und mit speziellem Licht gehärtet.
Glasionomerzement
Dieses Material enthält Fluoride, die helfen können, die Zahnsubstanz zu stärken und das Kariesrisiko zu reduzieren. Glasionomerzemente eignen sich vor allem für kleinere Füllungen und für Patienten mit hohem Kariesrisiko. Sie sind weniger belastbar als Komposit oder Amalgam.
Gold und Keramik
Goldfüllungen sind sehr langlebig und gut verträglich, werden aber aufgrund der Farbe und der Kosten seltener verwendet. Keramische Inlays oder Onlays sind zahnfarbene, passgenaue Einlagefüllungen, die im Labor hergestellt und dann eingeklebt werden. Sie bieten eine sehr gute Ästhetik und Haltbarkeit.
Behandlungsablauf
Vor der Anfertigung einer Plombe untersucht der Zahnarzt den betroffenen Zahn gründlich. Dabei wird festgestellt, wie groß der Defekt ist und ob die Karies bis zum Zahnnerv vorgedrungen ist. In manchen Fällen sind Röntgenaufnahmen erforderlich.
Zunächst wird die erkrankte Zahnsubstanz mit speziellen Instrumenten entfernt. Dabei ist es wichtig, so viel gesunde Zahnsubstanz wie möglich zu erhalten. Anschließend wird der Hohlraum gereinigt und vorbereitet. Je nach verwendetem Material wird der Zahn eventuell mit einem Haftvermittler behandelt, um die Verbindung zwischen Zahn und Füllmaterial zu verbessern.
Das Füllmaterial wird dann schichtweise eingebracht und gegebenenfalls mit Licht gehärtet. Zum Schluss wird die Oberfläche der Plombe geglättet und an den Biss angepasst, damit der Patient keine Beschwerden beim Kauen hat.
Nachsorge und Haltbarkeit
Nach der Behandlung ist es wichtig, die Zähne regelmäßig zu pflegen, um weitere Karies zu verhindern. Dies umfasst gründliches Zähneputzen mindestens zweimal täglich, die Verwendung von Zahnseide oder Interdentalbürsten und eine zahngesunde Ernährung.
Die Haltbarkeit einer Plombe hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Material, der Größe der Füllung, der Mundhygiene und dem Kauverhalten. Amalgamfüllungen können oft 10 bis 15 Jahre oder länger halten, Kompositfüllungen etwa 5 bis 10 Jahre. Bei Verschleiß, Rissen oder wiederkehrender Karies sollte die Plombe vom Zahnarzt kontrolliert und gegebenenfalls erneuert werden.
Prävention
Die beste Maßnahme, um eine Plombe zu vermeiden, ist die Verhinderung von Zahnkaries. Dazu gehören regelmäßige Zahnarztbesuche zur Kontrolle und professionellen Zahnreinigung, eine ausgewogene Ernährung mit wenig zuckerhaltigen Lebensmitteln und Getränken sowie eine sorgfältige Mundhygiene.
Zusätzlich können Fluoridpräparate helfen, den Zahnschmelz zu stärken und resistenter gegen Karies zu machen. In manchen Fällen kann der Zahnarzt auch Fissurenversiegelungen empfehlen, bei denen die Kauflächen der Backenzähne mit einem dünnen Kunststofffilm versiegelt werden, um das Eindringen von Bakterien zu verhindern.
Wann zum Zahnarzt?
Ein Zahnarztbesuch ist ratsam, wenn Schmerzen im Zahn auftreten, die auf eine Karies oder andere Zahnprobleme hinweisen können. Auch wenn sich Verfärbungen, Empfindlichkeiten gegenüber Kälte oder Wärme oder sichtbare Löcher im Zahn zeigen, sollte eine Kontrolle erfolgen.
Regelmäßige Kontrolluntersuchungen alle sechs Monate helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig zu behandeln, bevor eine größere Plombe oder andere aufwendige Maßnahmen nötig werden.
Eine Plombe ist eine zahnärztliche Füllung, die zur Reparatur von kariösen oder beschädigten Zähnen dient. Sie stellt die Funktion und Form des Zahns wieder her und schützt vor weiteren Schäden. Es gibt verschiedene Materialien für Plomben, die je nach Situation ausgewählt werden. Eine gute Mundhygiene und regelmäßige Zahnarztbesuche sind entscheidend, um die Notwendigkeit von Plomben zu vermeiden oder deren Haltbarkeit zu verlängern.