Exzision
Die Exzision ist ein chirurgischer Eingriff in der Zahnmedizin, bei dem krankhaft verändertes Gewebe oder Zähne entfernt werden. Ziel der Exzision ist es, gesundes Gewebe zu erhalten und gleichzeitig die Ursache für Schmerzen, Entzündungen oder andere Beschwerden zu beseitigen. Der Begriff Exzision stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „herausschneiden“.
Anwendungsbereiche der Exzision
In der Zahnmedizin wird die Exzision häufig bei gutartigen Veränderungen im Mundraum, wie kleinen Tumoren, Zysten oder Hyperplasien, angewandt. Auch die Entfernung von entzündetem oder nekrotischem Zahnfleischgewebe sowie von Weisheitszähnen, die Probleme verursachen, zählt zu den typischen Indikationen. Zudem kann eine Exzision notwendig sein, um Proben für die mikroskopische Untersuchung (Biopsie) zu entnehmen und somit eine genaue Diagnose zu stellen.
Ursachen für eine Exzision
Die häufigsten Gründe für eine Exzision beim Zahnarzt sind chronische Entzündungen, Tumore oder Zysten im Mundbereich. Solche Veränderungen können durch langanhaltende Reizungen, Infektionen, Verletzungen oder genetische Faktoren entstehen. Auch stark kariöse oder zerstörte Zähne, die nicht mehr erhalten werden können, werden durch eine Exzision entfernt. In manchen Fällen ist die Exzision Teil einer umfassenderen Behandlung, etwa bei der Entfernung von Kieferzysten oder bei der Entfernung von überschüssigem Gewebe, das das Einsetzen von Zahnersatz behindert.
Vorbereitung und Ablauf der Exzision
Vor dem Eingriff erfolgt eine gründliche Untersuchung des Mundraums. Der Zahnarzt oder Kieferchirurg beurteilt die Größe, Lage und Art der Veränderung mithilfe von Röntgenaufnahmen und gegebenenfalls weiterer bildgebender Verfahren. Auch eine Blutuntersuchung kann vorab notwendig sein, besonders bei Patienten mit Vorerkrankungen oder Blutgerinnungsstörungen.
Die Exzision selbst wird meist unter örtlicher Betäubung durchgeführt, sodass der Patient während des Eingriffs keine Schmerzen verspürt. Bei größeren oder komplexeren Eingriffen kann auch eine Sedierung oder Vollnarkose zum Einsatz kommen. Das betroffene Gewebe wird mit einem Skalpell oder speziellen chirurgischen Instrumenten sorgfältig ausgeschnitten. Dabei achtet der Arzt darauf, möglichst viel gesundes Gewebe zu erhalten, um die Heilung zu fördern.
Nach der Entfernung wird die Wunde meist mit feinen Nähten verschlossen. In manchen Fällen kann ein Verband oder eine spezielle Wundauflage angelegt werden, um die Heilung zu unterstützen und Infektionen vorzubeugen.
Mögliche Beschwerden und Risiken
Wie bei jedem chirurgischen Eingriff können nach einer Exzision Schwellungen, Schmerzen und leichte Blutungen auftreten. Diese Beschwerden sind in der Regel vorübergehend und können mit Schmerzmitteln sowie entzündungshemmenden Medikamenten gut behandelt werden. Eine sorgfältige Mundhygiene ist wichtig, um Infektionen zu vermeiden.
Selten können Komplikationen wie Nachblutungen, Infektionen oder eine verzögerte Wundheilung auftreten. In sehr seltenen Fällen können benachbarte Nerven verletzt werden, was zu vorübergehenden Gefühlsstörungen führen kann. Ein erfahrener Zahnarzt oder Kieferchirurg wird jedoch alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um solche Risiken zu minimieren.
Nachsorge und Heilung
Nach der Exzision sollte der Patient die Anweisungen des behandelnden Arztes genau befolgen. Dazu gehört oft das Vermeiden von intensiver körperlicher Anstrengung, das Vermeiden von heißem oder scharfem Essen sowie das schonende Spülen des Mundes mit einer empfohlenen antiseptischen Lösung. Das Rauchen sollte vermieden werden, da es die Wundheilung negativ beeinflussen kann.
Die Fäden werden in der Regel nach etwa sieben bis zehn Tagen entfernt, sofern nicht selbstauflösende Nähte verwendet wurden. Die vollständige Heilung der Wunde kann je nach Größe und Lage des entfernten Gewebes mehrere Wochen dauern. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt sind wichtig, um den Heilungsverlauf zu beobachten und mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen.
Prävention
Da die Exzision häufig als Reaktion auf krankhafte Veränderungen notwendig wird, spielt die Prävention eine wichtige Rolle. Eine gute Mundhygiene, regelmäßige zahnärztliche Kontrolluntersuchungen und eine gesunde Lebensweise können dazu beitragen, Entzündungen, Karies und andere Erkrankungen frühzeitig zu erkennen oder zu verhindern. Frühzeitige Behandlung von Zahn- und Zahnfleischerkrankungen kann eine Exzision oft vermeiden.
Wann zum Zahnarzt?
Ein Zahnarzt sollte aufgesucht werden, wenn im Mundraum Veränderungen wie Knoten, Schwellungen, anhaltende Rötungen oder Schmerzen auftreten. Auch bei wiederkehrenden Zahnfleischblutungen, schlecht heilenden Wunden oder ungewöhnlichen Empfindungen ist eine Untersuchung ratsam. Je früher solche Symptome abgeklärt werden, desto besser sind die Heilungschancen und desto einfacher kann eine Exzision gegebenenfalls ausfallen.
Die Exzision beim Zahnarzt ist ein wichtiger chirurgischer Eingriff zur Entfernung krankhaften Gewebes oder beschädigter Zähne. Sie dient dazu, Beschwerden zu lindern, Erkrankungen zu behandeln und die Mundgesundheit zu erhalten. Obwohl der Eingriff mit gewissen Risiken verbunden sein kann, ist er bei fachgerechter Durchführung sicher und führt in der Regel zu einer guten Heilung. Eine sorgfältige Nachsorge und Prävention tragen dazu bei, Komplikationen zu vermeiden und die Mundgesundheit langfristig zu sichern.