Kreuzbiss

Ein Kreuzbiss ist eine Form von Fehlbiss, bei der die Zähne des Oberkiefers und des Unterkiefers nicht richtig aufeinanderpassen. Dabei liegen einzelne Zähne oder Zahngruppen im Ober- und Unterkiefer seitlich versetzt, sodass die Zähne des Unterkiefers beim Zusammenbeißen entweder außerhalb oder innerhalb der Zähne des Oberkiefers stehen. Normalerweise überdecken die Zähne des Oberkiefers die des Unterkiefers leicht, sodass die Kauflächen korrekt aufeinandertreffen. Beim Kreuzbiss ist diese natürliche Verzahnung gestört.

Arten von Kreuzbiss

Man unterscheidet hauptsächlich zwei Formen des Kreuzbisses:

1. Frontaler Kreuzbiss: Hierbei stehen die Schneidezähne des Unterkiefers vor denen des Oberkiefers. Dies wird auch als umgekehrter Überbiss bezeichnet.

2. Lateraler Kreuzbiss: Dieser betrifft die Seitenzähne (Prämolaren und Molaren). Dabei können einzelne oder mehrere Zähne des Unterkiefers seitlich neben den Zähnen des Oberkiefers stehen. Der laterale Kreuzbiss kann einseitig oder beidseitig auftreten.

Ursachen

Die Ursachen für einen Kreuzbiss sind vielfältig und oft eine Kombination aus genetischen und umweltbedingten Faktoren. Häufige Ursachen sind:

– Angeborene Kieferfehlstellungen: Wenn Ober- oder Unterkiefer unterschiedlich groß oder geformt sind, kann dies zu einer Fehlstellung führen.

– Frühzeitiger Zahnverlust: Wenn Milchzähne zu früh verloren gehen und der Platz für bleibende Zähne sich dadurch verändert.

– Gewohnheiten in der Kindheit: Zum Beispiel langes Daumenlutschen oder das Lutschen an Schnullern kann die Kieferentwicklung beeinflussen.

– Zahnfehlstellungen: Zähne, die nicht richtig durchbrechen oder schief stehen, können eine falsche Verzahnung verursachen.

– Verlagerte Zähne: Zähne, die an einer falschen Stelle im Kiefer sitzen, können die normale Zahnreihe stören.

Symptome und Folgen

Ein Kreuzbiss kann sich durch verschiedene Symptome bemerkbar machen, darunter:

– Ungleichmäßiger oder unangenehmer Biss

– Schwierigkeiten beim Kauen oder Abbeißen

– Abnutzung der Zähne durch falsche Belastung

– Kiefergelenksbeschwerden oder Schmerzen im Bereich des Kiefers

– Asymmetrische Gesichtsform durch ungleichmäßiges Kieferwachstum

– Sprachprobleme, wenn die Frontzähne betroffen sind

Unbehandelt kann ein Kreuzbiss zu dauerhaften Schäden an Zähnen und Kiefergelenken führen. So kann es zu Zahnfleischrückgang, Karies durch schwer zu reinigende Stellen oder zu Muskelverspannungen kommen.

Diagnose

Die Diagnose eines Kreuzbisses erfolgt meist durch eine zahnärztliche Untersuchung. Dabei wird die Zahnstellung im Ober- und Unterkiefer genau betrachtet. Zusätzlich können Röntgenbilder oder digitale 3D-Scans angefertigt werden, um die Lage der Zähne und Kieferknochen besser zu beurteilen. In einigen Fällen wird auch die Kiefergelenkfunktion untersucht, um mögliche Probleme festzustellen.

Behandlung

Die Behandlung eines Kreuzbisses hängt vom Alter des Patienten und der Schwere der Fehlstellung ab. Je früher der Kreuzbiss erkannt wird, desto einfacher ist meist die Korrektur.

Kinder und Jugendliche

Bei Kindern im Wachstum kann ein Kreuzbiss oft mit kieferorthopädischen Maßnahmen korrigiert werden. Dazu gehören:

– Dehnplatten oder herausnehmbare Zahnspangen, die den Kiefer in die richtige Position bringen.

– Feste Zahnspangen mit speziellen Bögen, die die Zähne bewegen und den Biss korrigieren.

– Funktionskieferorthopädische Geräte, die das Kieferwachstum beeinflussen.

Erwachsene

Bei Erwachsenen ist das Kieferwachstum abgeschlossen, daher sind die Behandlungsmöglichkeiten eingeschränkter und oft auf die Zahnbewegung beschränkt. In schweren Fällen kann eine kombinierte Behandlung aus kieferorthopädischer Therapie und Kieferchirurgie notwendig sein, um die Fehlstellung zu beheben.

Nachsorge und Prognose

Nach Abschluss der Behandlung ist eine regelmäßige Kontrolle wichtig, um sicherzustellen, dass der korrigierte Biss stabil bleibt. Oft werden sogenannte Retainer eingesetzt, das sind Geräte, die verhindern, dass die Zähne in ihre alte Position zurückwandern. Eine gute Mundhygiene und regelmäßige Zahnarztbesuche sind ebenfalls wichtig, um Folgeprobleme zu vermeiden.

Prävention

Einer der besten Wege, einem Kreuzbiss vorzubeugen, ist die frühzeitige Kontrolle der Zahn- und Kieferentwicklung bei Kindern. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen ab dem Durchbruch der ersten bleibenden Zähne helfen, Fehlstellungen früh zu erkennen. Das Vermeiden von schädlichen Gewohnheiten wie Daumenlutschen oder übermäßigem Gebrauch von Schnullern kann ebenfalls das Risiko reduzieren.

Wann zum Arzt?

Wenn bei einem Kind eine asymmetrische Zahnstellung oder Probleme beim Beißen und Kauen auffallen, sollte frühzeitig ein Zahnarzt oder Kieferorthopäde aufgesucht werden. Auch bei Erwachsenen mit Beschwerden im Kieferbereich, Schmerzen oder sichtbaren Fehlstellungen ist eine Untersuchung ratsam. Je früher ein Kreuzbiss erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Chancen auf eine erfolgreiche Korrektur und das Vermeiden von Folgeschäden.

Der Kreuzbiss ist eine häufige Zahnfehlstellung, die sowohl funktionelle als auch ästhetische Probleme verursachen kann. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um langfristige Schäden zu vermeiden und die Kaufunktion zu erhalten. Moderne kieferorthopädische Verfahren bieten gute Möglichkeiten zur Korrektur, insbesondere wenn die Behandlung im Kindesalter beginnt. Auch Erwachsene können von einer Behandlung profitieren, wobei hier oft komplexere Maßnahmen notwendig sind. Regelmäßige zahnärztliche Kontrollen sind der Schlüssel, um einen Kreuzbiss rechtzeitig zu erkennen und erfolgreich zu therapieren.

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